Laubmoose

Laubmoose
Laubmoose,
 
Bryopsida, Mụsci, weltweit verbreitete Klasse der Moose mit rd. 16 000 Arten in fünf Unterklassen: Bürstenmoose (Polytrichidae), Klaffmoose (Andreaeidae), Koboldmoose (Buxbaumiidae), Laubmoose im engeren Sinn (Bryidae) und Torfmoose (Sphagnidae).
 
Die Laubmoose sind in der Regel in Stängel und Moosblätter gegliedert. Der Stängel besitzt in einigen Formenkreisen einen Zentralstrang, der bei den Bürstenmoosen die höchste anatomische Organisation der Moose erreicht. Einen sehr einfachen Bau besonders des Sporogons zeigen die Klaffmoose. Die mit sehr reduzierten Gametophyten ausgestatteten Koboldmoose zeichnen sich durch auffällig gestaltete Sporenkapseln aus. Die Torfmoose sind sehr einheitlich gebaut und weichen daher in ihrem vegetativen Bau stark von der Gruppe der Bryidae (Laubmoose im engeren Sinn) ab. Diese zeigen sowohl beim Gametophyten als auch beim Sporophyten eine sehr große Vielgestaltigkeit. - Typisch für die Laubmoose ist das Peristom, ein von Zähnen gebildeter Mundbesatz am oberen Rand der Sporenkapsel. Die Zähnchen führen hygroskopische Krümmungsbewegungen durch und dienen so der Sporenausstreuung. Sie werden entweder aus Zellwandteilen aufgebaut (arthodonte Laubmoose) oder sind aus ganzen Zellen zusammengesetzt (Bürstenmoose). Neben dem einfachen Bauplan der haplolepiden Peristome mit nur einer Zahnreihe findet man bei der Gruppe der Bryales zwei Reihen: das äußere Exostom und das innere Endostom. Die Ausbildung des Peristoms ist ein wichtiges systematisches Merkmal.
 
Ökologisch besitzen die Laubmoose wegen ihres hohen Wasserspeichervermögens und ihrer Filterwirkung eine große Bedeutung. Daneben dienen viele Arten wegen ihrer Zeigerqualitäten (Luftverschmutzungen, Schwermetallakkumulation) als Bioindikatoren.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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